Forschungs-Think Tank

Hinweis: Unsere CoopGo-Dialoge (per Mail, Telefon o. Video) sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig angepasst werden. Danke für euere/ihre Hilfe zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Kooperations-Gesellschaft. Redaktion und Koordination: Dr. Adoy Alisei, Gerd K. Schaumann
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9.10.21

Der intelligente Mehrwert - der Kooperationen und Genossenschaften unschlagbar erfolgreich macht! – Teil 5 -

 


 

Frage (Essenz)

Zur Frage: Siehe Teil 1

Antwort (Essenz)

Wir haben in Teil 1 darauf verwiesen, welche Grundlagen das QuantenManagement hat.

In Teil 2 wurde der Unterschied zwischen einem wirklichen „Coop-Startup“ und einen derzeit (meist noch) üblichen „Geno-Startup“ dargestellt und es wurden Bezüge zu neuen „Theorien“ wie z.B. (Entrepreneurship) und WeQ dargelegt. 

Im Teil 3 wurde darauf eingegangen, wie sich mittels QuantenManagement die „Erfolgspotenziale“ eines Kooperations-Unternehmens verifizieren und begründen lassen. Wir wollten vor allem zeigen, wie und warum die Erfolgs-Potentiale eines Coop-Startups auch im konkreten Unternehmens-Alltag nachvollziehbar sind und sich – aufgrund der besonderen Kooperations-Eigenschaften - quasi  „systembedingt“ – im Gegensatz zu einem „Konkurrenz-Unternehmen, überlegen entwickeln (können). …. 

Dazu haben wir zunächst Wissen und Erfahrung aus dem Bereich Neurowissenschaften integriert. Wir haben dabei erkannt, welch enorme Bedeutung unsere Gedanken haben. Aber auch, wie wenig diese Erkenntnis im Unternehmens-Alltag berücksichtigt wird.

Man könnte durchaus sagen:

·       Wir verschenken durch „Unkenntnis“ wichtige „Coop-Vorteile“!

Oder anders gesagt:

Wenn es gelingt, diese (Coop-)Vorteile in Unternehmen zu integrieren entstehen die eigentlichen Effekte:

·       Die „WIR-KRAFT-VORTEILE“.

Im Teil 4 haben wir mittels  „quantenphysikalischer“ Elemente die Einsichten vertieft und den Unterschied zwischen einer:

·       Zukunftsfähigen Kooperations-Gesellschaft und einer sich immer mehr „überlebten Konkurrenz-Gesellschaft“

herausgearbeitet. …

Und hinzu kam die Frage nach den jeweils grundlegend verschiedenen „Denk- und Handlungs-Mustern“, zwischen einem „Konkurrenz-Unternehmen“ und einem „Kooperations-Unternehmen“.

Die Konkurrenz-Gesellschaft denkt und handelt – vereinfacht ausgedrückt - etwa so:

·       Mehr – Höher – Schneller – Weiter  

Und dies alles ohne „Bremse“ und möglichst „exponentiell“ und vor allem ohne Folgen-Beurteilung für das Ganze (Gesellschaft, Umwelt, etc.)

Man kann durchaus sagen:

·       Ein System, das nicht vom Menschen ausgehend denkt und handelt,  auch keine Rückbindung auf Werte hat, geriert sich eher „unverantwortlich“, ist also nicht  wirklich zukunftsfähig!

Im Teil 5 wollen wir nunmehr die gewonnen – grundlegenderen – Einsichten, anhand von 2 Betriebssituationen konkretisieren.

Dazu wählen wir:

A.  Die Gründung einer Genossenschaft

B.  Die Sanierung eine Genossenschaft.

Um die Unterschiede zwischen „Konkurrenz – Denken“ und  „Kooperations-Denken“ besser aufzuzeigen zu können, wählen wir absichtsvoll keine unterschiedlichen Rechtsformen, sondern die gleichen Rechtsformen:

·       Die Rechtsform  einer Genossenschaft.

Das mag zunächst irritieren, entspricht jedoch weitgehend dem Selbstverständnis, das man derzeit in der Politik und (leider) auch in genossenschaftlichen (Prüfungs-) Verbänden erkennt:

·       Genossenschaften als Bestandteil des aktuellen Gesellschafts-Systems zu definieren. …

Und dieses derzeit vorfindbare Politik-, Gesellschafts- und vor allem das Wirtschafts-System ist (noch) – ganz überwiegend – vom:

·       „Konkurrenz-Denken“

geleitet bzw. geprägt.

Manche Insider sprechen auch von einer „genialen politischen Ablenkung“, systemkritische Diskussionen vermeiden zu können, indem man auf die Möglichkeit verweist, dass es ja Genossenschaft gibt. Man habe deshalb eine „Option“, entweder eher  „Konkurrenz-Denken“ zu nutzen oder sich bereits in „kooperative“ Denk- und Handlungsformen zu begeben. …

Wir wollen und müssen darauf deutlicher eingehen, denn es macht wenig Sinn, „Hybrid-Denken“ und „Hybrid-Handeln“ in Rechtsformen abzubilden, weil das – aus den verschiedensten Gründen – das

·       Handeln des Management, der Teilhaber und durchaus auch der Kunden eher schwächt als stärkt!

Auch das ist – wir wollen es bereits hier einfügen – ganz sicher nicht dazu geeignet, von (Prüfungs-) Verbänden, vertrauensvoll – kooperationsfördernde (!)  „Mehrwert-Angebote“ erwarten zu können. ….

Beispiel A: Die Gründung einer Genossenschaft

Derzeit ist deutlich erkennbar, dass der Schwerpunkt einer Gründung auf eine „formal korrekte“ rechtliche Gestaltung gelegt wird. Das ist absolut nicht unwichtig, hat aber für den (wirtschaftlichen) Erfolg des „Unternehmens“ Genossenschaft relativ wenig wirkliche Bedeutung. Wir wollen nicht verhehlen, dass für steuerpolitische und z.B. Fragen der Unternehmensnachfolge,  solche oder ähnliche Fragen Bedeutung haben können. Darum geht es hier jedoch nicht. Wir gehen hier davon aus, dass die Genossenschaft – analog einem Wirtschaftsunternehmen - Grundlage für einen (tätigen) Geschäfts-Betrieb bieten soll. …

Es geht also zuvörderst um das systematische Erbringen einer (handelbaren) Leistung. …

Die erwünschte Betriebssituation kann durchaus mittels gängiger konventioneller „Planspiele“ (Ertragsvorschau, Liquiditätsrechnung, etc. (zunächst) abgebildet werden. Bleiben wir also bei der bekannten Ertragsvorschau. Bewährt hat sich, diese in  Varianten abzubilden (guter- schlechter - mittlerer Verlauf, kurz- mittel langfristig). Analog geht man bei der Finanzierung vor. Auch die üblichen anderen Planungen müssen erfolgen (Marketing, Kundengewinnung, Kundenbindung ….)

Wir wollen uns hier jedoch zuvörderst auf die Menschen konzentrieren, die sozusagen die:

·       Energie hinter den Zahlen sind!

Damit ist gemeint, wie das Zusammenwirken zwischen:

·       Struktur-Menschen-Leistung

definiert, gestaltet ist und funktioniert.

Bringen wir uns in Erinnerung:

Eine Genossenschaft hat stets den (grundlegenden) Auftrag:

·       Die Mitglieder zu fördern“

Die „Betriebswirtschaft“ dient dafür:

·       Das Unternehmen dauerhaft – optimal - ertragswirtschaftlich zu befähigen, um (zugleich) dadurch eine – optimale - Förderwirtschaft zugunsten der Mitglieder (hier zugleich MitUnternehmer) zu erreichen.

Wir wollen den Idealfall (sollte eigentlich bei einer Genossenschaft zugleich der „Normalfall“ sein) so definieren:

·       Alle Mitglieder der Genossenschaft sind zugleich auch MitUnternehmer.

Der Begriff MitUnternehmer (nicht zu verwechseln mit dem steuerrechtlichen Mitunternehmer) drückt das Besondere einer zukunftsfähigen Genossenschaft gut aus:

·       Alle Mitglieder sind zugleich tätige Teilhaber, d.h. sie sind in den Wirkungsprozess des Unternehmens – voll (und selbst-)verantwortlich – integriert.

Das bedeutet, sie sind:

·       Selbst- bzw. mitverantwortlich für den Unternehmenserfolg, die

·       Zukunft der Unternehmensentwicklung, die

·       Sicherheit ihrer „Entgelt-Quelle“,

·       Ihre Arbeitszufriedenheit,

·       Ihre Qualifikation,

·       etc..

Sie sind nicht nur – sozusagen - „Arbeits-Zombies“, sondern bekommen die Möglichkeit, sich sogar – umfassend und allseitig – als MENSCH auch während der Arbeit zu entfalten!

Wir sehen hier unschwer, welche Kompetenzen von Initiatoren und Gestaltern in und von Genossenschaften eigentlich erwarten werden.

Wir verkürzen:

·       Je mehr es gelingt, dieses Selbstverständnis bereits in den Gründungsprozess einzubringen und zu „trainieren“, umso besser (erfolgreicher) ist der gesamte „Startup“.

Bereits an dieser Stelle „spürt“ man förmlich, worum es eigentlich bei einer Genossenschafts-Gründung geht, sofern man bereit ist den Begriff „Genossenschaftsmitglied“ zum Begriff „MitUnternehmer“ zu erweitern und mit Inhalt zu füllen. …

„Bildung und pemanente Weiterbildung“ sind dann die entscheidenden Begriffe bei einer Genossenschafts-Gründung.

Man könnte es auch so ausdrücken:

Der Gründungsprozess einer Genossenschaft ist erst vollendet bzw. gelungen, wenn:

·       Das „Selbstverständnis als MitUnternehmer“ erfolgreich bei allen Mitgliedern nachvollzogen und akzeptiert wird!

Bedarf es dazu eines „Trainings“?

Ja, eine gewisse kompetente Begleitung (ggf. Coaching oder Coop-Training) könnte Sinn machen.

Folgende Frage drängt sich jetzt förmlich auf?

·       Wo liegt nun der „Mehrwert“ bei einer (genossenschaftlichen) „Gründungsberatung“ von Prüfungsverbänden und dem, was man – etwas „hochgestapelt – als „Gutachterliche Äußerung“ bezeichnet?

Und, warum können wir sagen:

·       Genossenschaftsgründungen sind jeder anderen Unternehmens-gründung überlegen auch dem „Entrepreneurship“! ….

Dies ist – sofern man die Grundlagen - für Erfolge in Genossenschaften – konsequent berücksichtigt, stets der Fall, weil z.B. an jeder Stelle (im Unternehmen Genossenschaft) ein hochmotivierter, qualifizierter MitUnternehmer wirkt.

Wir werden es am Ende des 2. Beispiel noch verdeutlichen. Hier nur so viel:

·       Sowohl aus der Sicht des QuantenManagements, wie auch den Erkenntnissen des Neurowissenschaften, spielen die „Gedanken“ der Menschen im Unternehmen eine entscheidende Rolle!

Und diese Gedanken sind nicht exakt zu messen, aber das Ergebnis hängt genau damit zusammen!

Wir prognostizieren (aufgrund entsprechender Untersuchungen):

·       MitUnternehmer-Genossenschafts-Gründungen haben zwischen 20-25% mehr „Leistungs-Potenzial“ als andere Genossen-schaften oder andere Unternehmensformen.

 

Beispiel B. Sanierung einer („Hybrid“-) Genossenschaft

Bei der Sanierung einer Genossenschaft sind zahlreiche – der vorstehenden Hinweise - analog einer Genossenschafts-Gründung übertragbar. „Sanierung“ ist – aus unserer Sicht – nichts anderes,  als „Versäumnisse“der Vergangenheit,  zeitnah zu korrigieren. …

Untersuchungen zeigen deutlich, dass bei „Sanierungen“ zunächst:  

·       Fehlsichten und Fehlentscheidungen schnellstmöglich zu identifizieren und zu korrigieren sind.

Es ist bisher kein einziger Vorgang bekannt, dass jemals eine wirkliche  „MitUnternehmer-Genossenschaft“ in eine „Schieflage“ gekommen, also ein „Sanierungs-Fall“ gewesen wäre.

Ohne es an dieser Stelle näher begründen zu wollen, können wir sagen, dass lediglich „Hybrid-Genossenschaften“ in „sanierungsbedürftige“ Situationen geraten sind.

Unter „Hybrid-Genossenschaften“ verstehen wir:

·       Genossenschaften, die das „MitUnternehmer-Potential“ und dessen Vorzüge entweder überhaupt nicht kennen oder es einfach nicht anwenden wollen.

Um rechtzeitig den Weg hin zu einer „Sanierungs-Notwendigkeit“ zu stoppen, sollte man eigentlich meinen, dass dafür die Betreuung durch  Prüfungsverbänden vorteilhaft wären. Um solchen (wirklich bedeutsamen) „Mehrwert“ zu erbringen, müsste sich jedoch das „Kompetenz-Gefüge“ in solchen Verbänden erheblich wandeln. Ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre:

·       Die fast ausschließlich „rückwärtsgewandte“ Prüfung – zumindest teilweise – aufzugeben, zugunsten einer (beratenden) „prognostischen Zukunftssicht“.

Auch wenn es etwas übertrieben erscheinen könnte, wollen wir es hier deutlich formulieren:

·       Wer nicht die „Energie hinter den Zahlen“ zu erkennen und zu verstehen vermag, hat nicht erkannt, dass „Mitgliederförderung“ stets zunächst die Ertragssicherheit von Genossenschaften erfordert und wie diese kontinuierlich zu erhalten und zu verbessern ist.

Die Frage sei erlaubt:

·       Sind Prüfungsverbände ein „Motor“ oder eher ein „Hindernis“ für Genossenschaften, die über die „Hybrid-Eigenschaft“ hinauskommen wollen?

Wer sich näher mit dem Thema „direkte und indirekte“ Staatsaufsicht (Ministerien, Qualitätsprüfung der WPK) im Genossenschaftswesen befasst, wird den Eindruck nicht los, dass:

·       Dort irgendwie überhaupt kein Interesse besteht, ein wirklich innovatives, zukunftsfähiges Genossenschaftswesen entstehen zu lassen.

Wäre dies anders, sollte zumindest der „Förderzweck“ (also das eigentlich Andere im Vergleich zu anderen Rechtsformen) im Kontext der „Aufsicht“ stehen. …

Die Frage ist angemessen:

·       Sollen bzw. „dürfen“ Genossenschaften – aus Sicht der derzeitigen Politik – überhaupt den „Hybrid-Standard“ überschreiten und sich in eine wirklich (kooperative)  „Rechtsform-Alternative“ wandeln?

Was steht demnach im Zentrum jeder Sanierung einer Genossenschaft?

Vereinfacht gesagt:

·       Die Überwindung des „Hybrid-Status“, also der Wandel hin  zu einer MitUnternehmer-Genossenschaft

Wir werden im Teil 6 – zunächst abschließend – Hinweise geben, weshalb Genossenschaften – derzeit als einzige, dafür verfügbare Rechtsform – bereits jetzt über das notwendige Potenzial verfügen, einen Kooperativen Wandel zumindest anzubahnen. …

Kooperation – Ist die geniale Erfindung des nachhaltigen und ganz-heitlichen Vorteils für Alle!

Redaktion: FG QuantenManagement im SmartCoop ForschungsInstitut (SCFI) „ThinkTank“ des MMW (Bundesverband der Cooperations- und Genossenschaftswirtschaft e.V.) i.V. mit Experten aus Theorie und Praxis des Kooperations u. Genossenschaftswesens.

 Kontakt: gks@menschen-machen-wirtschaft.de

Unser Partner in Fragen des QuantenManagements: IMWC QuantenInstitut

 

  

 

11.3.21

Prüfungsverbände - Was ist der Mehrwert für Genossenschaften?

 


Essenz: 

Genossenschaften und deren Anliegen sollten im Mittelpunkt der Verbändearbeit stehen. Nennen wir das „MEHRWERT-Bezogenheit“. Doch die Verbände interessiert scheinbar mehr das gute Verhältnis zum „Staats-Apparat“. Mehr Bürokratie und weniger Mehrwert ist die Folge für die Verbandsmitglieder. Bedarf es erst der Aufhebung der Zwangs-mitgliedschaft der Prüfungsverbände, bevor diese Verbände erkennen: Im Mittelpunkt muss der „Mehrwert“ für Genossenschaften und deren Menschen stehen, sonst beschleunigt sich die EU-Harmonisierung: Das Verbändemonopol kippt dann eher als erwartet! 

Frage

Wir sind seit 4 Jahren eine Genossenschaft. Gerade hat man uns unser Prüfungsverband benachrichtigt, dass die nächste „Prüfung „droht“. Wir vermochten nie zu erkennen, worin der „Mehrwert“ für Genossenschaften besteht, dass man Zwangsmitglied in einem Prüfungsverband sein muss, dort Beiträge zahlt und dann noch für eine „Pflichtprüfung“ recht viel Geld für eine Leistung bezahlen soll, für die es absolut keine erkennbare Gegenleistung gibt. Der Prüfer hat sich bei der letzten Prüfung mit Sachen beschäftigt, die entweder unser Steuerberater schon bearbeitet hatte oder wir selbst wussten. Und als wir ihm für uns wichtige förderwirtschaftliche und zwischenmenschliche Fragen stellten, vertröstete er uns: „Ich werde mich sachkundig machen und mich dann melden“. Auf diese Rückmeldung warten wir inzwischen seit über 4 Monaten. …

So ein Verhalten erinnert uns (alle Mitglieder!) daran, es käme ein Kunde zu uns und wir würden ihn „zur Kasse bitten“, ohne dass man die gewünschte Leistung für den Kunden erbracht zu haben. Was dem Kunden keinen „Mehrwert“ bringt, würden wir niemals in Rechnung stellen. …

Manchmal habe ich den Eindruck, es gehe den Beschäftigten in einem Prüfungsverband nur darum, einer auferlegten „Pflicht durch den Staat“ nachzukommen.

Und dabei hatten wir z.B. erwartet, der Prüfer hätte uns helfen können, z.B. einen seit einiger Zeit bestehenden Streit zwischen einigen Genossenschaftsmitgliedern zu klären. …

Sein – recht lakonischer Hinweis: „Ich bin Prüfer und kein Psychologe“. …

Was wäre, wenn wir uns einfach weigerten, uns auf diese Art prüfen zu lassen oder gar einem solchen „Mehrwert-Verweigerer-Verband anzugehören?

Der Raiffeisen würde staunen, wenn er sähe, was man aus seiner Idee gemacht hat. ….  Eigentlich sollte man in eine andere Firmen-Form umwandeln. Dann wäre man zumindest dieses „Kasperle-Theater los. …

Antwort

Ihr sprecht gleich mehrere Themenbereiche an. Weil diesen Beitrag auch zahlreiche Genossenschaftsmitglieder aus anderen Genossenschaften lesen, wollen wir eure Themenbereiche/Anliegen zunächst etwas strukturieren.

·       Zuvörderst vermisst Ihr den Mehrwert solcher Prüfungen.

Was ein solcher Mehrwert ist, könnte bei jeder Genossenschaft durchaus anders gelagert sein. Gleich in allen Punkten ist jedoch, dass die „Leistung“ eures „Prüfers“ aus eurer Sicht – und für euch – relativ „wertlos“ war. Ihr hattet irgendwie das Gefühl, in einer „Verbands-Schablone“ zu stecken.

·       Für eure eigentlichen Probleme war der „Prüfer“ nicht kompetent.

Das hat meist die Ursache darin, dass die Verbände den Weg des geringsten „Widerstands“ gehen:

·       Sie möchten es der „Aufsichtsbehörde“ rechtmachen und auch bei der sog. Qualitätsprüfung“ (ab einer bestimmten Größe der Genossenschaft“) gut dastehen. …

Würde es euch überraschen, wenn wir sagen, dass solche Probleme, wie ihr sie habt, weder für die Qualitätssicherung (Wirtschaftsprüferkammer), noch für die Aufsicht (Wirtschafts-ministerium des Landes) relevant sind.

Wir bestreiten nicht, dass deren Personal durchaus bekannt ist, was Psychologen tun, aber das war es dann auch schon … Man könnte durchaus sagen:

·       Verwaltungsvorgänge werden abstrakt gesehen, Menschen kommen dabei (noch) nicht vor.

Die Verbände sind „klug“ genug, zu unterscheiden, was ihnen (derzeit) mehr „Probleme“ bereiten könnte:

·       Eine Mitglieds-Genossenschaft oder eine Verwaltung.

Nennen wir dieses Problem mal – durchaus provokant – die „Nähe der Deutschen zu Obrigkeit“. …

Jetzt, wo ihr das wisst (aber ihr wusstet das sicherlich schon vorher), solltet ihr klug agieren (nicht re-agieren) können und eure Verbände dennoch zur Einsicht bewegen können. …

·       Innerverbandliche Willensbildung und Beschlussfassungen der Mitglieder auf Verbandsversammlungen sind die wichtigsten Gestaltungs-Möglichkeiten der Mitglieder.

Würden wir derzeit jedoch eine Umfrage bei allen in Deutschland zugelassen „Prüfungsverbänden“ machen, käme wohl folgendes Ergebnis heraus:

·       Nein, in Bezug auf den „Mehrwert“ von Prüfungen hat es bisher weder Anträge noch Diskussionen der Mitgliedschaftsgenossenschaften auf Verbands-versammlungen gegeben.

An diesem Faktum ist wohl (zunächst) nicht zu rütteln.

Aus Sicht der Verbände scheint eure „Beschwerde“  nicht „störend“, man kann durchaus so weitermachen, wie bisher.

„Mehrwert“ hin oder her, denken wohl derzeitig die Verbände. Wichtiger - aus Verbandssicht - ist, dass man den „staatlichen Erfordernissen“ getreu folgt. …

Man nennt es wohl die „Welt des Korrekten“, nicht die „Welt der Notwendigkeit oder Menschlichkeit“. …

In dieser „Welt“ muss alles (formal rechtskonform) funktionieren; die Menschen sind in dieser „Denke“  (noch) eher „nebensächlich“. …

Es gibt die nett, jedoch vielsagende  „Weisheit“:

·       Politik ist so, wie man sie werden lässt, Verwaltung ist so, wie man sie werden lässt - und auch

·       Verbände sind so, wie man sie werden lässt. …

Ihr bemerkt selbst:

·       Im Genossenschaftsbereich scheint – verbandsbezogen – eine Menge an (mehrwertbezogener) „Schieflage“ zu bestehen. …

Aber den Verbänden scheint bisher kaum bewusst zu sein, was sie die dieser Haltung wirklich (selbst) „verursachen:

·       Langsam zwar, aber sicher wird das „Fahrt“ aufnehmen, was sie eigentlich (unbedingt) verhindern möchten:

Sie bewegen sich in eine Situation hinein, in der immer mehr Menschen erkennen werden, dass:

·       Eine „Pflichtmitgliedschaft“ von Genossenschaften in dieser Art von Verbänden nur wenig Sinn macht.

Die Verbände schaffen es (bisher) einfach (noch) nicht, den „Mehrwert“ zugunsten der Mitgliedsgenossenschaften zu erzeugen, den es eigentlich jetzt bedarf, um den (verbandlich erwünschten) Zustand des  „Status quo“ (Pflichtmitgliedschaft) zu verteidigen!

Noch hält das Band, des  deutschen Sonderweges in der EU:

·       „Pflichtmitgliedschaft“ für alle Genossenschaften.

Die Frage ist nur, wie lange dies „Band“ wirklich  hält, wenn die Genossenschaften immer weniger erkennen, dass:

·       Der Mehrwert fehlt?

Episoden, wie ihr sie beschreibt, sind „Wasser auf die Mühlen“ derer, die über EU-Harmonisierung im Genossenschaftsbereich nicht mehr nur nachdenken, sondern bereits mit dem Handeln begonnen haben

Aber würde damit das Thema „Mehrwert“ geklärt?

Nicht unbedingt, denn dafür bedarf es noch mehr Sensibilisierung in den Genossenschaften, verbunden mit konsequenteren Aktionen, wie z.B.:

·       Vor einer Prüfung die Fragen/Themen aufzuschreiben, die im Rahmen der Prüfung im Interesse der Genossenschaft so zu klären wären, dass dadurch dieser erhoffte „Mehrwert“ entsteht.

Was dieser „Mehrwert“ ist, kann nicht aus Sicht eines Prüfers geschehen, sondern muss aus Sicht der jeweils betroffenen Genossenschaft (Vorstand/ Aufsichtsrat) erfolgen. …

Warum nicht in den Genossenschaften beginnen, entsprechende Anträge an die Mitgliederversammlungen ihrer Verbände zu stellen und auf den deren Verbandstagen zu diskutieren und zu beschließen?

Auch dies sollte Genossenschaften nachdenklich machen:

·       In EU-Ländern – in denen keine Pflichmitgliedschaft in Verbänden besteht – gibt es „muntere“ Verbände, zufriedene Genossenschaften. …

Themen wie dieses, sind dort längst in der Diskussion …

Was hält euch auf, diese „Mauer“ zu durchbrechen. Wie wäre es z.B., das Thema „Mehrwert-Prüfung“ oder „Mehrwert-Betreuung“  etwas „politischer“ anzugehen und

·       Eure Wahlkreisabgeordneten und Parteien einzubeziehen. Auch Petitionen können manchmal nützlich sein. …

·       Einen (mehrwertbezogenen) Verbände-Vergleich zu starten.

Ein kleiner Hinweis am Rande:

·       Genossenschaften könnten durchaus auch zugleich mehreren Verbänden angehören. …

Ob das „Mehrwert“ bringt?

Nicht unbedingt, aber wie wäre es damit, eine Umfrage zu starten und eine „Mehrwert-Anlayse“ zu Verbänden ins „Netz“ zu stellen?

Wenn ihr zum Thema „Mehrwert“ weitere Erfahrungen sammelt oder andere Genossenschaften ähnliche Themen bewegen:

·       Dann lasst es uns das bitte wissen! …

 

Kooperation – Ist die geniale Erfindung des nachhaltigen Vorteils!

Redaktion: Fachgruppe GenoFAQ - im SmartCoop ForschungsInstitut (SCFI) des MMW (Bundesverband der Cooperations- und Genossenschaftswirtschaft) Kontakt: gks@menschen-machen-wirtschaft.de

Unsere Berater für Genossenschaftsfragen: DEGP Deutsch-Europäischer Genossenschafts- u. Prüfungsverband e.V. (info@degp.de) und der CoopGo Bund Freier Genossenschaften (gw@coopgo.de)

Unsere Berater für Quantenwissenschaft: QuantenInstitut (IWMC Internationale Wissenschafts-u. MedienCooperation) info@quanteninstitut.de