Forschungs-Think Tank

Hinweis: Unsere CoopGo-Dialoge (per Mail, Telefon o. Video) sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig angepasst werden. Danke für euere/ihre Hilfe zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Kooperations-Gesellschaft. Redaktion und Koordination: Dr. Adoy Alisei, Gerd K. Schaumann
Posts mit dem Label Förderzweck werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Förderzweck werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

6.4.22

Mitgliederförderung: Das „Grundrecht“ jeder Genossenschaft. Geiz, Gier, Kontrollsucht, etc „nagen“ an diesem Fundament! (1)


*Förderung in und mit Genossenschaften*

 

CoopGo-Dialoge - GenoLand-Dialoge

 

 * Journalismus des Kooperativen Wandels*

 

Hinweis: Die CoopGo-Dialoge und die GenoLand--Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) bieten Impulse zur wirksamen Umsetzung Kooperativer Projekt-Ideen. Alle „Dialoge“ sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig angepasst bzw. gekürzt werden. Danke für Euere/Ihre Hilfe zur Gestaltung einer Kooperations-Gesellschaft.

 

Die Essenz der Fragen

 

Ich bin als Journalist in einer „Journalisten.Kooperation“ tätig. Die Themen Genossenschaften, Mitarbeiterbeteiligung, Vermögensverteilung und Kooperationen interessieren mich besonders. …

Derzeit bin ich an einer Artikelserie zum Thema: „Genossenschaften und Vermögensverteilung“ tätig. Dazu vergleiche ich auch Deutschland und die EU. Zunächst vorweg folgende Frage:

Warum gibt es in Deutschland viel weniger Genossenschaften als in anderen EU-Ländern? …

Bei meinen Recherchen bin ich auch auf die Geschäftsidee eines eloquenten Seminaranbieters gestoßen, ein Herr namens Alex Fischer. …

Er „schwärmt“ förmlich von Genossenschaften. Für ihn ist es ein „tolles“ Modell für intelligente „Reiche“, um Steuern zu sparen, besonders im Immobilienbereich. Wieso „Reiche und Genossenschaften“, habe ich mich zunächst gefragt, wo doch bisher Genossenschaften eher dazu dienten, sozialen Ausgleich zu schaffen? …

Ich habe inzwischen zahlreiche „Fans“ dieser „Neu-Genossenschaftler-Gruppe“ befragt und höre zunehmend von Problemen mit dem Finanzamt. Man will politisch offensichtlich die Mitgliederförderung in der bisher gedachten Art und Weise nicht mehr anerkennen. …

Hat sich damit das „Modell Fischer“ erledigt?

Also haben sich die Kräfte der „Arme Leute Rechtsform“ (Genossenschaft) doch durchgesetzt? …

Schade eigentlich, denn ich erkenne gerade jetzt einen großen Bedarf an Genossenschaften, weil damit in vielen Bereichen, die derzeit vor großen Veränderungen stehen, mögliche Lösungen anbahnen lassen. …

Ich möchte gern über die (alte) „Sozial-Genossenschafts-Idee“ hinausgehen und z.B. die zunehmenden Probleme im „Mittelstand“ ansprechen. …

Was wäre zu ändern, um für diesen Wirtschaftsbereich die (moderne) Genossenschaft als „Problemlöser“ attraktiv zu machen?

Ich habe noch mehr Anregungen, wie z.B. die Bereiche „Mitarbeiter-Beteiligung“, „Vermögensverteilung“ oder Unternehmensnachfolge. Aber auch in anderen (wichtigen) Bereichen sehe ich Genossenschaften als ideales gesamtgesellschaftliches Lösungsmodell.

Uns ist auch unklar, wieso – soweit wir es erkennen - die Genossenschaften als „Welt-Kultur-Erbe“ zu „schützen“ wären. Eher wäre doch das Gegenteil richtig …

Wenn Sie erlauben, würden wir gern ein intensives Genossenschafts-Seminar bei Ihnen buchen. Können wir dazu mal separat telefonieren?  

Natürlich haben wir uns auch die Informationen von verschiedenen Genossenschaftsverbänden angesehen. Uns fiel auf – spontan gesagt – da wollte man uns die (alten) „Genossenschafts-Klischees“ als „Innovationen“ verkaufen. …

Wir betreiben – mit Verlaub gesagt – eher so etwas. das man als „selbstdenkenden Journalismus“ bezeichnen kann. Wir benötigen keine „Geno-PR“, zumal die Entwicklung im Genossenschaftsbereich höchst unerfreulich sind. …

Unsere Kollegen in Spanien z.B. antworten dazu grinsend: „Raiffeisen-Europa – Nein Danke“. …

Was würdet ihr – ganz spontan gefragt – meinen:

·         Warum hinkt das Genossenschaftswesen in Deutschland so weit hinter der Entwicklung in den meisten anderen EU-Ländern her? ….

·         Warum ruft man im deutschen Genossenschaftswesen permanent nach noch mehr „Staatskontrolle“, obwohl man wirklich keine Erfolge vorzuweisen hat, während es in den anderen Ländern ganz anders läuft: „Weniger Staat, mehr Genossenschaften“ …

Haben die Parteien in Deutschland zu wenig Vertrauen in die Selbstverwaltung? …

 

Fangen wir - wenn ihr mögt – einfach mal mit dem Thema „Perspektiven der Mitgliederförderung in Genossenschaften“ an. …

 

·         Kommt dort nun die Zeit der (staatlichen) „Regulierer“?

·         Wird die (genossenschaftliche) Mitgliederförderung demnächst durch die Finanzämter definiert?

·         Wird es – statt genossenschaftlicher Innovationen - eher einen Trend  „zurück in die Zukunft“ in Deutschland geben?

·         Lässt sich überhaupt noch der (genossenschaftliche) „Sonderweg Deutschlands“, also der „EU-Verweigerung“ rechtfertigen?

·         Warum sollte dazu nicht das Bundesverfassungsgericht entscheiden?

 

Wir wollen Euch nicht in unsere Arbeit „hineinziehen“. …

 

·         Aber leider ist der Genossenschafts-Verbände-Sektor nicht wirklich „Interessen-Vertretung“ für Genossenschaften und deren Mitglieder, aber dafür umso „staats-tragender“, wie die aufwändige Lobbyarbeit unschwer zeigt.  

Unsere Kollegen in Frankreich, Italien, Spanien, etc. hatten wohl Recht:

·         Deutschland und Österreich hatten schon immer ihr Problem mit wirklich freien Genossenschaften

PS:

·         Anerkennung: Euere verschiedenen Blogs sind wirklich informativ. Wenn ihr Rück-Fragen habt, gern. Unsere Kontaktdaten haben wir euch per Mail zugesandt. Gern nehmen wir auch euer Angebot für eine Video-Konferenz an. ..

·         Und übrigens: Ist euch das Portal „GenoNachrichten“ bekannt? Die Redakteure machen wirklich eine recht gute Arbeit …    

 

 

Die Essenz der Antworten

 

Zunächst „danke“ für Eueren Beitrag. Er lässt Engagement, aber auch noch etwas Missverständnis oder „Lücken“ erkennen. Um das zu „klären“ sind wir ja da. …

Ihr könnt entscheiden, was per Mail veröffentlicht oder eher per Video besprochen werden soll.

·         Genau dafür sind die unterschiedlichen „Kommunikationswege“ gedacht …

Vorweggesagt:

·         Wir nehmen Euere Herausforderung gern an!

Grundsätzlich würden wir gern mittels Video-Konferenz mit Euch zu diesen Themen kommunizieren. Geht das i.O.? …

Der wichtigste Grund:

·         Es bedarf jetzt mehr aufgeklärter Journalisten, die erkennen, welche Potentiale Genossenschaften im Rahmen einer Veränderung der Konkurrenz-Gesellschaft bedeuten.

Nicht nur die Parteien sind „blind“ für diese Chancen, auch die Genossenschafts-Verbände selbst sind das „Problem“.

·         Warum?

Sie „leben“ mit dieser Form „Genossenschaften im Rahmen der Aufsicht und Kontrolle“ recht gut. Denn diese „Staatskontrolle“ bedeutet für sie eine recht einfache Form von „Pfründe-Sicherung“:

·         „Kontroll-Prüfungen“ erfordern recht wenig „Innovationen“.

Sie sind sozusagen zu „standardisieren“. Das eigentlich Wichtige:

·         Die Erzeugung von „Mehrwert“ fällt sozusagen weg.

Es werden eher „Zahlen-Friedhöfe“ (Vergangenheitsbezug!) beurteilt. So etwas ließe sich eigentlich leicht „digitalisieren“. Es könnte – wenn in dieser überholten Form - überhaupt notwendig:

·         Erheblich Kosten und Zeit eingespart werden!

Aber der  „Qualitätsverlust“?

Welchen Qualitätsverlust bitte?

·         Wir wären wirklich darauf gespannt, ihn endlich gezeigt zu bekommen…

Das, worum es eigentlich geht, z.B.  „zukunftsfähige Innovationen“ zu gestalten, also sozusagen „Mehrwert“ zu erzeugen, wird bisher beharrlich ignoriert. ….

Schauen wird uns an, was Genossenschafts-Verbände – sozusagen die

·         „Spezialisten für „Erfolge in Genossenschaften“

 – wirklich zu bieten haben, dann ist das mehr als dürftig. Sie:

·         Reduzieren „Genossenschaft“ auf „Unternehmensform“ (Recht), garniert mit etwas Steuerrecht und dem Versuch, eine – recht oberflächlich  wirkende – allgemeine Betriebswirtschaft,

als:

·         „Erfolg in Genossenschaft“

auszugeben. …

Zum Recht:

·         Das macht eigentlich jeder Anwalt. Wirklich keine „Kunst“ und kann inzwischen - leicht und kostenlos – von jedem im Internet selbst recherchiert und „heruntergeladen“ werden!

Zugegeben, für „Dummies“ gibt es dazu noch ein paar nette „Wackel-Bilderchen“, auf den Homepages der „Profis“ (Verbände) „gratis“ geliefert.

Damit glaubt man vermittelt zu haben, was Genossenschaft ist und wie sie funktioniert. …

In keiner anderen Rechtsform wird auf solch „pupertärem“ Niveau „Erfolg“ suggeriert. Jeder Unternehmer weiß, dass nach der Gründung erst das eigentliche „Unternehmern“ beginnt. Die vielfältigsten Angebote von Unternehmens-Beratungen zeigen, was die „zentralen Themen für Erfolg“ sind. …

Macht doch einfach mal selbst den „Realitäts-Check“ und reicht:

·         Das gleiche, (fiktive) „Geno-Gründungsprojekt“ bei mehreren Verbänden ein und lasst euch dazu beraten. …

Vielleicht formuliert ihr dazu noch folgende (besondere) Frage:

·         Wie kann eine Genossenschaft die besonderen Vorteile eines „Kooperations-Unternehmens“ (erfolgsbezogen) zur Wirkung bringen?

Es geht dabei schlicht darum:

·         Den KERN eines kooperativen Unternehmens (Teilhaberschaft) zur Wirkung und damit zur (erfolgsbezogenen) Überlegenheit zu bringen.

In dies Richtung schauend, beginnt „Genossenschaft“ wirklich „besonders“ zu werden. …

Es lohnt sich auch, das Thema „Schüler-Genossenschaften“ anzuschauen. Auch hier weitgehend nur oberflächlich „alter Kram auf Kinder-Hirne“ reduziert. Wer sich die „Kontakt- o. Förderpartner“ ansieht, erkennt, worin das wesentliche Interesse solcher durchaus sinnvollen Projekte liegen könnte:

·         Mittels Schülergenossenschaften potentiell die neuen Geno-Banken-Kunden entstehen zu lassen. ….

Dass „Kooperation“ – und dabei geht es ja bei Genossenschaften – viel mehr als nur die Kenntnis von „Struktur-Funktionalität“ bedeutet, bleibt – gewollt oder ungewollt – leichtfertig unthematisiert …

Dem Tenor der Überschrift entsprechend, wird gerade im Land deutlich, wie wenig effektiv bzw. innovativ die sog, „Genossenschafts- und Prüfungsverbände“ sind. …

Sie sind sogar damit zu „überraschen“, dass derzeit das „Herzstück von Genossenschaften“, also die Mitglieder-Förderung,  dem staatlichen Finanz-System anheim zu fallen droht. Auf der Suche nach neuen „Einnahme-Quellen“ hat derzeit die „Finanz-Bürokratie“ die Vorteile aus der „Mitglieder-Förderung“ als weitere „Steuer-Quelle“ entdeckt (Einkommenssteuer, Umsatzsteuer), obwohl es dazu keine klaren Regelungen in den entsprechenden Gesetzen gibt …

Wir wollen euch gern dazu – vorab – einige „Recherche-Hinweise“ geben:

·         Regelung der Mitglieder-Förderung

Irgendwie seltsam, dass es zu diesem – sozusagen zentralen Anliegen des Genosenschaftsgsetzes nicht mehr gibt als den Satz:

„Gesellschaften von nicht geschlossener Mitgliederzahl, deren Zweck darauf gerichtet ist, den Erwerb oder die Wirtschaft ihrer Mitglieder oder deren soziale ode kulturelle Belange durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb zu fördern (Genossenschaften), erwerben die Rechte einer „eingetragenen Genossenschaft“ nach Ma0gabe dieses Gesetze“. (§1 Abs. 1 GenG).

Eigentlich nachvollziehbar (besser voraussehbar), dass es bei einer solchen, eigentlich „diffusen“ Erklärung, mehr Unklarheit“ als „Klarheit“ geben muss. …

Die wirklichen Fragen zum Thema „Mitgliederförderung“ sind eigentlich diese:

·         Warum wird das Thema gerade jetzt zum „Stressfall“?

·         Warum auf diesem Wege?

·         Hätten die Genossenschafts-Verbände diese „Schwachstelle“ nicht schon längst erkennen können/müsssen oder haben sie das „Problem“ sogar ggf. bewusst ignoriert?

Die Frage sei erlaubt:

·         Wie sieht wirklich die Mitgliederförderung für die ca. 18 Mio. Mitglieder in Genossenschafts-Banken aus?

Ein Schelm, wer das so sieht:

·         Für den Bereich Mitgliederförderung in Genossenschaftsbanken ist der „Zugriff“ auf die Mitgliederförderung seitens der „Steuer-Bürokratie“ eigentlich kein Thema. Warum wohl?

Ihr ahnt es:

·         Weil dort nicht wirklich „gefördert“ wird. …

Unklar bleibt auch:

·         Es gibt „Genossenschafts-Institute“ an mehreren Universitäten. Dort wurde über alles Mögliche „geforscht“, nur – offensichtlich - zum Thema „Mitglieder-Förderung“ scheint es keine wirklich verwertbaren Ergebnisse zu geben. …

Wir betonen ausdrücklich, um Missverständnisse auszuschließen:

·         Es gibt einen einzigen(!) Grund, der Rechtfertigung der Rechtsform Genossenschaft und der heißt „Mitglieder-Förderung“!

Und genau zu diesem Thema (!):

·         Geben weder Genossenschaftliche Hochschul-Institute noch Genossenschafts-Verbände wirklich Auskunft (!)

Das ist etwa so:

·         Der „ADAC“ würde überssehen, dass Autos nur nützlich sind, wenn sie über Treibstoff verfügen …

Was bitte rechtfertigt überhaupt solche „Genossenschafts-Institute“ (an Universitäten!) oder die Zwangsmitgliedschaft in Prüfungsverbänden, wenn sie sich um Vieles kümmern,

·         aber nicht um das „Alles Entscheidende“ (den KERN) bei Genossenschaften, sozusagen das „Grundrecht“ des „Systems Genossenschaft“!

Alles – aber wirklich alles – so könnte man sagen,

·         beginnt und endet sozusagen bei Genossenschaften mit dieser „Mitgliederförderung“. ….

Das könnte sogar (wahrscheinlich) für Genossenschafts-Verbände der einzige Rechtfertigungsgrund sein, ihr „Monopolrecht“ (Zwangsmitgliedschaft) noch etwas länger aufrecht zu erhalten.  

Nun, so wichtig scheint nun diese „Mitgliederförderung“ seitens der Verbände im Genossenschaftswesenn auch nicht gesehen werden, denn:

·         Im Rahmen der „Qualitätssicherung“ von Genossenschaften (zuständig die Wirtschaftsprüferkammer!) spielt das Thema „Mitgliederförderung“ überhaupt keine Rolle (!).

Nun, gute Journalisten finden Wege, um hierzu sich selbst Klarheit zu verschaffen – auch sogar im „Lobby-Geflecht“ der „Geno-Verbände“

Ihr solltet der Spur mal nachgehen, warum dies so ist. …

Ganz sicher wurde es nicht übersehen! …

Und da wagt es ein Mensch mit Namen „Alex Fischer“, das Thema „Mitglieder-Förderung“ in Genossenschaften aufzugreifen und – zugegeben  etwas „burschikos“ anzugehen - und gleich fällt die bisher „seltsam teilnahmslos“ wirkende „Geno-Förder-Fan-Gemeinde“ (alter Art) über ihn her. …

Man muss kein „Fan“ dieser Art „Aufweck-Rufe“ sein, aber auch kein oberflächlicher (staatstragender) Gegner werden. Wie wäre es - stattdessen nunmehr endlich:

·         Mit innovativen „Förderzweck-Gestaltungen“ in neue Richtungen?!

Welche wären das?

·         Eigentlich Vieles, was in dieser Gesellschaft noch „kooperativ unbearbeitet“ geblieben ist.

Das eigentliche „Problem“ ist, dass es erst dieses „Herrn Fischer“ (und seiner Adepten) bedurfte, bis die:

·         „Eingeschlafene“ Geno-Politik- und Geno-Verbände-Gemeinschaft endlich beginnt aufzuwachen. …

Wir sehen das „Problem“ Fischer und den staatlichen „Steuerzugriff“ auf die Mitgliederförderung“ keineswegs „problematisch“. Wir sehen es eher:

·         Als „Weckruf“ und Aufforderung zum „förderwirtschaftlich innovativen Handeln“!

Könntet Ihr dieser „Spur“ ggf. folgen wollen?

Zugeben, wir könnten damit den „Traditions-Journalismus“ überfordern – oder? …

Mal ehrlich: Wieviel Journalisten haben bisher wirklich erkannt (oder erkennen wollen), welche Möglichkeiten sich mittels Genossenschaften und Kooperationen bieten, um wirklich Veränderungen in unserem Land anzubahnen? …

Wir ennen dafür nur einige Beispiele:

·         Die sich ständig verschlechternde Gesamt-Vermögnsverteilung im Land

·         Die Entwicklung von mehr „Teilhaberschaft in Unternehmen“ (MiT-Unternehmer)

·         Das „Überleben“ des Mittelstandes (in „Amazon-Zeiten“ ….)

·         Neue (menschenfreundliche) „Öko-Sozial-Strukturen“ (Ernährung, Heilung, Altenpflege, usw. …)

·         Kooperative Forschung und Entwicklung

·         Sonstige Ideen und Lösungen zur Zukunftsfähigkeit (dafür sind fast alle Bereiche denkbar, auch die Bereiche Medien, Energie, Gesundheit

Die Grundfrage lautet eigentlich:

·         „Wie kooperativ – also auch wie „genotiv“ – kann, darf, muss, sollte unsere Gesellschafts sein, um sie als (wirklich) zukunftsfähig zu bezeichnen?! …

Und:

·         „Wäre es nicht schön, wenn sich die bisherigen „Genossenschafts- oder Prüfungs-Verbände“ (endlich) auf diese Herausforderung einrichten würden?!

Der Begriff „Prüfungsverband“ bekäme dann (vielleicht) endlich seine eigentliche/wirklich rechferigende Bedeutung:

·         Genossenschaften zu „messen“ (prüfen), welche Potentiale auf diesem Weg bereits entfaltet sind und

·          welche „Reserven“ noch wo und wie zu „heben“ (entfalten) wären. …

Wenn ihr wirklich (journalistisch) diesen Weg – zumindest teilweise – gehen wollt, sind wir gern (auch als „Coach“) an einer „stetigen“ Kooperation interessiert! ….

Wir freuen uns auf euere Antwort!

CoopGenial – Unser Körper, das kooperative Vorbild …

Redaktion: AG GenoLand-Dialoge im SmartCoop Forschungsinstitut (SCFI) der „ThinkTank“ im Bundesverband MMW (Cooperations- und Genossenschafts-Wirtschaft)  www.bundesverband-mmw.de  – info@coppgo-dielofe.

Unsere Berater in Sachen Quanten-Management: FIKW (ForschungsInstitut Kooperativer Wandel) des IWMC Quanten-Instituts - Internationale Wissenschafts- u. MedienCooperation für angewandte Quantenphysik - Kontakt:  info@quanteninstitut.de

 

31.3.21

Mitgliederförderung – Zwischen Sinn und Folgen?!


 

Der Genossenschaftskommentar - Ein Leitfaden für die Praxis

 

Frage:

Wir erleben derzeit eine wahre Flut von Versprechungen, was alles unter dem Begriff „Mitgliederförderung“ zu sehen ist. Ich bin selbst im Aufsichtsrat einer Genossenschaft und werde Ständig von zahlreichen Mitgliedern  unserer Genossenschaft bedrängt, unsere Mitgliederförderung erheblich auszuweiten. Unlängst war ich bei einem „Beratungsgespräch“ anwesend, weil ein Bekannter von uns, der zahlreiche Immobilien hat, von einem „Berater“ angesprochen wurde und einen Beratungstermin hatte. …

Ich hatte den Eindruck, auf einem „Förder-Basar“ zu sein, denn es gab fast keinen Bereich, der angeblich nicht „förderfähig“ wäre – so der Berater. … Alles zum Wohle der Mitglieder, auch das noble Firmenfahrzeug oder die Mitglieder-Weiterbildung im „Ferienparadies“. Natürlich fehlten die „Bioküche“ und andere „Wohltaten“ nicht. Und der „Gründungsspaß“ recht teuer. Ziemlich viel für das Ausfüllen von einigen „Gründungs-Vordrucken“. …  Ich hätte den Preis ja noch verstanden, wenn es eine „gesicherte“ Zusage für die „Förderung“ gegeben hätte. Auf die Frage des anwesenden Steuerberaters meines Freundes, nach der „Belastbarkeit“ der Beratungsempfehlungen, wurde seitens des Beraters auf das Genossenschaftsgesetz und auf Kommentare dazu verwiesen. Insbesondere ein Herr Peutin (oder so ähnlich) wurde zitiert. Der sei eine große Nummer im Genossenschaftsbereich. … Der Steuerberater verwies immer wieder auf die „ungesicherte“ „Steuerlage“ hin, es gäbe bisher dazu keine gesicherte Rechtsprechung. ….

Was soll ich nun glauben? Habe ich als „Aufsichtsrat“ etwas falsch gemacht oder sind da „Scharlatane“ unterwegs, die nicht wissen, was sie tun:

·         Man provoziert den Gesetzgeber und trägt vielleicht dazu bei, das Genossenschaftsrecht einzuschränken. …

Wie sollte man sich verhalten?

Antwort:

Wir kennen die Thematik inzwischen recht gut und wundern uns schon, für wie naiv manche „Kunden“ und „Genossenschaftsberater“ die Gesetzgeber halten, die gerade jetzt die ganz normale „Wirtschaftstätigkeit“ (pandemiebedingt) mit hohen zusätzlichen Milliarden-Krediten „am Leben“ erhalten müssen. Diese zusätzlichen Staatsschulden müssen von den Steuerzahlern in den nächsten Jahren (zusätzlich) aufgebracht werden. …

Zur gleichen Zeit verkünden „eloquente“ Verkäufer den „leichten Weg zum Steuersparen“ zur Sicherung des „Vermögenswachstums“ – vorrangig für bereits „sehr gut Betuchte“, wie man landläufig sagen würde. …

Dies hat nichts mit einem „Genossenschaftskommentar“ zu tun, könnte man einwenden. Das sieht aber nur auf den ersten Blick so aus, denn wie Juristen wissen, wird bereits in den Anfangssemestern der Rechtswissenschaften gelehrt, dass „Recht“ auch „politisch“ ist. Manche sprechen „von zu Normen geronnener Politik“.

Natürlich kennt man auch den Unterschied zwischen „Legitimität“ und „Legalität“.

Nehmen wir einmal an, dass jemand meint, es könne zur Mitgliederförderung gehören, z.B.:

·         Einen überdurchschnittlich großen Sportwagen für die Genossenschaft anzuschaffen, um die Kinder von Mitgliedern zur Schule zu fahren;

·         Weiterbildung müsse in Mallorca oder in USA erfolgen;

·         Die moderne „Bio-Küche“ und die „Bio-Nahrung“ für die „Familie der Mitglieder“ anzuschaffen;

·         Das in die Genossenschaft eingebrachte Haus komplett zu sanieren,

etc..

So oder ähnlich, die „Verkaufs-Idee“ von „pfiffigen“ Genossenschaftsberatern. Das alles schreibt man „abstrakt“ in die Satzung und konkretisiert es über eine „Förderrichtlinie“ der Genossenschaft. ...

Recht zeitnah dürfte es in solchen Genossenschaften zu einer „Umsatzsteuer-(Sonder-)Prüfung“ kommen. …

Die Frage ist angemessen, mit welchen „Gesetzen oder Richtlinien“ dieser Steuerprüfer wohl ausgestattet ist? Wir vermuten, er ist mit Steuergesetzen, Steuer-Richtlinien und Arbeitspapieren der Oberfinanzdirektion (OFD) ausgestattet. Er oder sie hat Listen mit sog. Vergleichswerten zur „Angemessenheit“ dabei. Die Steuerprüfung wird sich an der zentralen Frage dieser „Angemessenheit“ orientieren und - wahrscheinlich in zwei Richtungen gehend - zunächst so lauten:

·         Wie wäre der Vorgang aus der Sicht eines Vergleichs mit anderen Unternehmensformen zu beurteilen?

Sind Sportwagen, Weiterbildung in USA, Bio-Küche, Haussanierung, etc. schon „beurteilt“ worden?

·         Wie sind diese Situationen – abweichend – bezogen auf die Besonderheit einer Genossenschaft – unter Berücksichtigung der Spezifik „Mitgliederförderung“ – zu sehen?

Wir fassen zusammen:

·         Es spricht natürlich nichts dagegen, eine „komfortable“ Mitgliederförderung „auszuweisen“. Das macht sich gut in der Situation „Verkauf einer Beratungsleistung“.

Aber ist das auch im Interesse des Genossenschaftsgedankens allgemein und einer zukunftsfähigen, rechtssicheren Mitgliederförderung im Besonderen?

Nichts spricht dagegen, die Mitgliederförderung – der Grundgedanke der Genossenschafts-Idee – latent den jeweilig konkreten Momenten einer jeweils konkreten Genossenschaft – anzupassen, um die „Wirtschaft“ (der Genossenschaft und deren Mitglieder) – ganz wie es im GenG vorgesehen ist - zu fördern.

Wir haben jedoch Bedenken, dies als eine Art „Vertriebskonzept“ aufzubauen und zu popularisieren, weil man bereits hiermit zum Ausdruck bringt, eben diese „Einzelfall-Entscheidung“ oder anders ausgedrückt, die unterschiedlichen Situationen (zwischen und in Genossenschaften) eigentlich nicht berücksichtigt zu haben. ….

Auch wenn es zunächst („vertriebstechnisch“) Sinn machen könnte, die Mitgliederförderung zu „standardisieren“, wird das später – z.B. bei einer Betriebsprüfung oder einem Urteil des Finanzgerichtes – sich wahrscheinlich als – nicht unerheblicher Nachteil herausstellen können, weil:

·         Es eher unwahrscheinlich ist, dass man bereits vor einer Gründung – und au0erdem ganz allgemein abstrakt generell geltend - oder auch während des Gründungsvorganges einer jeweiligen Genossenschaft, bereits genau gewusst haben könnte, wie im Einzelfall die jeweils konkrete Genossenschafts-Förder-Situation aussehen werde. …

Mitgliederförderung ist eher eine „variable“ und von Genossenschaft zu Genossenschaft divergierende, spezifische Situation. Ohne Einzelfall-Betrachtung – also bezogen auf Sachverhalt und sogar den gewählten Zeitpunkt – sowie jeder speziellen Art und Geschäftsbetrieb einer Genossenschaft, macht man sich unnötig „angreifbar“ gegenüber den – ganz sicher nicht unkritischen Einstellungen – von zunächst Steuerprüfern und danach wohl auch Finanzgerichten. …

Es sollte nachdenklich machen, weshalb der Gesetzgeber (GenG) ausgerechnet den „zentralsten“ Unterschied dieser Unternehmensform zu anderen Rechts-Formen, sozusagen das „Herzstück“ einer Genossenschaft - die Mitgliederförderung - eben nicht besonders konkretisiert hat, sondern es bei (abstrakt-generellen) Hinweisen in § 1 GenG bewenden lässt, um die Grundvoraussetzungen für eine „Genossenschaft“ zu definieren:

 

Zunächst die – alte – Fassung, die seit Entstehung des GenG – 5/1889 (RGBL1,55) bestand:

 

·         „Gesellschaften von nicht geschlossener Mitgliederzahl, welche die Förderung des Erwerbs oder der Wirtschaft ihrer Mitglieder mittels gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb bezwecken …“ (sind Genossenschaften)

 

Die seit 17.07.2017 geltende Fassung des GenG (BGBL 1 S. 2541) lautet nunmehr:

 

·         „Gesellschaften von nicht geschlossener Mitgliederzahl, deren Zweck darauf gerichtet ist, den Erwerb oder die Wirtschaft ihrer Mitglieder oder deren soziale oder kulturelle Belange durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb zu fördern (Genossenschaften), erwerben die Rechte einer "eingetragenen Genossenschaft nach Maßgabe dieses Gesetzes.“

 

Bei einem Vergleich beider (aktuell bestehenden) Formulierungen könnte man zu folgenden Überlegungen kommen:

 

A.

·         Der Erwerb oder die Wirtschaft soll durch „soziale und kulturelle Belange“ – in der gleichen Genossenschaft - ergänzt werden.

oder

·         Es sollen nunmehr auch (solche) Genossenschaften entstehen können, die (als Unternehmensgegenstand) die sozialen oder kulturellen Belange ihrer Mitglieder fördern.

 

Eine andere Interpretation könnte jedoch z.B. lauten:

 

B.

·         Genossenschaften, die dem Erwerb oder die Wirtschaft dienen, sollen auch (also zusätzlich) die sozialen und kulturellen Belange ihrer Mitglieder wahrnehmen können.

 

Wir fügen diese Betrachtung deswegen an, weil eine überzogene, abstrakt generelle Betrachtungsweise sogar herausfordern könnte, infrage zu stellen, ob es sich denn bei solchen Konstrukten überhaupt (noch) um eine Genossenschaft handelt? …

 

Es steht mehr zur Diskussion, als bisher angenommen. Noch befindet sich alles in einer Art „Klärungs-Vor-Phase“.

 

Es geht nicht nur darum, die Mitgliederförderung zu „optimieren“, es kann auch darum gehen, zu vermeiden, dass diese „Turbo-Förder-Diskussion“ in ihr Gegenteil umschlägt und man   sich plützlich - bezüglich der Mitgliederförderung - grundlegend - in der „Rechtfertig-ungs-Defensive“ zu befindet.

 

Wir wollen das hier nicht näher thematisieren, nicht unnötig mit dem „Feuer“ spielen, aber die Zeiten sehen derzeit eher – finanzpolitisch – nach „Restriktionen“ aus, als nach großzügigeren Erweiterungen in Richtung Ausweitung von „Steuervergünstigungen“ aus. …

 

Vor allem sollte man dringend überprüfen, ob es wirklich Sinn macht, aktiv zu „werben“ mit den „tollsten Sparmodellen via Genossenschaften“. Dazu zählt auch, quasi das Verteilen von Vordrucken, also von „Standardlösungen“.

 

Um nicht missverstanden zu werden:

 

·         Es ist durchaus von Vorteil, wenn sich die „Rechtsnorm Genossenschaft“ von dem Klischee befreit, lediglich „eine Veranstaltung zur Behebung von sozialen Nachteilen zu sein. Wenn man Genossenschaften (auch) als eine wichtige Rechtsform zur Entwicklung des Kooperativen Wandels“ ansieht (und das ist sie durchaus), dann sind Wege richtig und wichtig, z.B. im wirtschaftlichen Mittelstand Akzeptanz zu finden. Hier stehen wichtige und interessante Themen für genossenschaftliche Lösungen an. Genossenschaften bieten sich – geradezu ideal – zu intelligenten Lösungen, wie z.B. die Unternehmensnachfolge.

 

Auch die Kombination von Genossenschaften mit anderen „Systemen“, wie z.B. Stiftungen oder Vereine ist interessant.

Mit dem Konzept „MitUnternehmer“ entsteht z.B. eine stärkere Identifikation der Beschäftigten zum Unternehmen (anderer Rechtsformen). Auch die Kombination von anderen Rechtsformen mittels Genossenschaften („Mitarbeiter-Genossenschaft“ z.B. für Gruppen-vorteile) oder die „Stärkung von Vereins-Finanzen“ mittels „Vereins-Genossenschaften“, sind Wege in eine Kooperative Innovations-Gesellschaft.

Solche Perspektiven würden jedoch geschwächt, wenn man:

·         Genossenschaften auf „Steuer-Spar-Ideen“

reduzieren würde.

Aber vielleicht war bisher alles nur ein „Missverständnis, weil das eigentliche (genossenschaftliche) Potential noch nicht erkannt wurde.

Die Rechtsform Genossenschaft wird - ohne Zweifel - für immer mehr (freie) Berufe mit „beratendem Charakter“ interessant. … Genossenschaftsberater, die mit Unternehmensberatern, Steuerberatern, Rechtsanwälten, kooperieren wollen, werden nicht umhinkommen, das „gesamte Spielfeld“ zu betrachten und vor allem „Langfrist-Nutzen“ (statt „Strohfeuer“) zum wechselseitigen Vorteil definieren müssen. … 

Mitglieder-Förderung ist für alle Formen von Genossenschaften viel zu wichtig, um sie zur Disposition zu stellen.

Wer aber meint, lediglich überzogene Erwartungen zum Förderzweck in Genossenschaften sei das Problem, der sollte wissen, dass auch das Gegegenteil nicht akzeptabel ist.   

 

Redaktion: AG Genossenschaftskommentar- in Verbindung mit - SmartCoop Forschungsinstitut (SCFI) „ThinkTank“ des MMWCoopGo (Bundesverbandes für die gesamte Cooperatins- u. Genossenschaftswirtschaft) i.V.m. Experten und Fachleuten des Bereichs Genossenschaften. Beiträge der Redaktion werden u.a. im Blog https://genossenschaftskommentar.blogspot.com veröffentlicht.  Mails senden Sie bitte an:  info@menschen-machen-wirtschaft.de